Dan Popek im Alten Rathaus

von Hans-Jürgen Fuchs, 06.05.2017
Fotos von Reiner Herbold und Hans-Jürgen Fuchs

Was für ein denkwürdiges Konzert. Da sitzt ein junger Mann, gerade mal 21 Jahre alt. Den meisten im Saal ist er nicht persönlich bekannt – sie sind gekommen, weil sie unserem Versprechen geglaubt haben, dass das ein besonderes Konzert werden wird. Manche haben sich vorher Videos auf YouTube angesehen, aber persönlich in einem Konzert hat noch kaum jemand Dan Popek erlebt.

Der steht nun vorne, lächelnd und ganz schön selbstbewusst. „Was habt ihr gemacht, all die Jahre”, fragt er, als sich die meisten Konzertbesucher als Popek-Neulinge outen. Er freue sich, heute in Heidelberg zu sein, der Unistadt schlechthin. Und er freue auf ein sehr anspruchsvolles Publikum … dem er etwas bieten wolle, nämlich Klavierstücke, die allesamt so komplex und vor allem so schnell sind, dass man sie eigentlich nur mit drei oder vier Händen spielen könne. Außer man wäre Dan Popek. Das wird dann zum running gag des Abends: Schneller, komplexer und unspielbarer.

Allerdings ist es nicht wirklich ein Gag, sondern es stimmt. Ob Jazz, Boogie Woogie, Klassik oder Pop, die Stücke sind schwierig, variantenreich, dynamisch, komplex, ja und: schnell. Aber das ist auch Dan. Sogar schneller. Er spielt Duos alleine, kreuz und quer und Gershwins „Rapsody in blue” sogar auf dem Rücken liegend. Eine ganz eigene Mischung aus Virtuosität, unbändiger Spielfreude und Entertainment.

Zum Schluss durften wir dann noch ein bisschen besser verstehen, woher der junge Mann sein Können hat. Üben, üben, üben … und das richtige Startumfeld (falls es nicht so etwas wie Klavierspielgene gibt). Dan spielt ein Stück mit seinem Vater … Popek und Popek. Kaum zu unterschieden in ihrem Können.

Ein wunderbarer Abend. Keine Frage: von Dan Popek wird man noch hören. Und wir waren ganz früh dabei. Toll, dass Reiner und Andrea Herbold einen so klaren Blick für das Potential von Musikern haben und Lust, sie zu uns zu holen!