Gebet zum Abschluss der Gedenkveranstaltung

 

Ewiger Gott,

wir gedenken des Unmenschlichen, das in Deutschland geschehen ist, und auch hier in Rohrbach.
Wir erhalten die Erinnerungen an die vielen Menschen wach, die fliehen mussten, die abtransportiert, gequält und ermordet wurden.
Betend halten wir die Erinnerung wach – auch an alle, die bis heute ausgegrenzt, bedroht, verletzt und ermordet werden.
Wir schweigen in Fassungslosigkeit, denn es macht uns immer neu sprachlos,
wir schweigen hörbar und sichtbar
damit es nicht verschweigen werden kann.
Wir bitten dich für Augen, die den Bildern des Leides nicht ausweichen,
dass auf alle, denen die Würde genommen wurde, Ansehen fällt und Anerkennung des Unrechts.
Wir bitten dich für Ohren, die Leidensgeschichten hören
und aufhorchen in die heutige Zeit, und Diskriminierungen nicht einfach überhören.
Und für Lippen, die nach Worten suchen für das Unsagbare – für andere klagen, weinen und wir die Stimmen erheben für Frieden und Gerechtigkeit.
Alle unsere Sinnen bewahre und uns unsere Herzen, damit wir gedenken und Menschlichkeit leben.

Amen

 

Tanja Dittmar