von Hans-Jürgen Fuchs
Der Stadtteilverein tagte virtuell
von Hans-Jürgen Fuchs
Der Rohrbacher Wochenmarkt wird vorübergehend auf den Kerweplatz verlegt!
von Hans-Jürgen Fuchs
Ein trauriger Umzug. Aber ein neues Heim für die Butze!
von Hans-Jürgen Fuchs
Menschen auf der Flucht: Unterkunft in Rohrbach ist bezugsfertig.
von Hans-Jürgen Fuchs
Kein Platz für Kinder?
von Hans-Jürgen Fuchs
Das große Krabbeln …
von Hans-Jürgen Fuchs
Vierjahreszeitengarten des Kindergarten St. Theresia unter den Siegern
von Hans-Jürgen Fuchs
Pogromnachtgedenken 2019
von Hans-Jürgen Fuchs
Bürgerschweigestunde
von Hans-Jürgen Fuchs
Katja Clauer-Hilbig ist tot
Pogromnachtgedenken 2021
von Hans-Jürgen Fuchs

Seit einigen Jahren gedenkt der Heidelberger Stadtteil Rohrbach seiner verfolgten und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger. Am Gedenkstein für die am 10.11.1938 zerstörte Synagoge der Rohrbacher jüdischen Gemeinde versammelten sich auch 2021 viele Menschen – trotz Corona.
Die Veranstaltung 2021 stellten die Veranstalter, der Stadtteilverein Heidelberg-Rohrbach und der punker, unter das Motto „Schamor ve Sachor”: „behüten und gedenken”. Wir erinnerten an die Menschen, die im Nationalsozialismus aus der Mitte Rohrbachs gerissen, in den Lagern ermordet oder ins Exil gezwungen wurden, mahnten aber auch, sich Antisemitismus entgegenzustellen, wo auch immer und von wem auch immer er verbreitet wird.
Bei der Veranstaltung sprach die Rohrbacher Schriftstellerin Ramona Ambs. In einer sehr persönlichen Rede beschrieb sie ihre Erfahrungen in der Kindheit mit den Folgen des Naziterrors auf ihre Familie und ihre eigenen Erfahrungen mit dem Antisemitismus. Vor allem in den sozialen Medien, aber auch auf anderen Kanälen sieht sie sich immer wieder Angriffen gegenüber. Vor allem als Journalistin und Autorin geriet sie ins Visier von Rechtsradikalen Islamisten und von Menschen, die „nichts gegen Juden“ haben. Sie zitierte aus bedrohlichen Schreiben und berichtete auch von körperlichen Übergriffen, z.B. in der Straßenbahn. Weil sie einen Davidstern getragen hatte, attackierte sie ein junger Mann, beschimpfte sie auf Arabisch spuckte sie an. Das Schlimmste für sie sei gewesen, dass niemand eingegriffen habe, dass alle Umstehenden nur peinlich berührt weggeguckt hätten. Das, was sie, was jüdische Deutsche, benötigen sei vor allem ein Nicht-weggucken und Solidarität.
Nach Ramonas Ansprache verlasen zwei Jugendliche aus der evangelischen und der katholischen Gemeinde die Namen der verfolgten, vertriebenen und ermordeten Rohrbacher Juden. Sibylle Baur-Kolster beendete die Veranstaltung mit einem Gebet. Anschließend gingen die Anwesenden mit Kerzen zum Denkmal der ehemaligen Synagoge. Einfühlsam musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Martina Baumann und Anne Kloos, die zunächst mit Hannes Waters Lied „Schön wieder hier zu sei n” begrüßten und dann, ein Wunsch von Ramona Ambs, die goldene Stadt Jerusalem besangen: „Yerushalayim Shel Zahav”.




Pläne, den Kindergarten St. Theresia zu schließen gibt es schon lange. Und lange Kämpfe nicht nur der Eltern dagegen …


Am 9. Oktober wurden die Gewinner des Fotowettbewerbs Stadtgrün vom Nabu Heidelberg gekürt. Einer der Sieger ist der „Vierjahreszeitengarten“ im Pfarrgarten der Gemeinde St. Johannes in Rohrbach. Als Kleinod im Hinterhof von Altrohrbach versteckt liegt der alte Pfarrgarten zwischen Rathausstraße und Parkstraße den Blicken verborgen hinter dem alten Pfarrhaus und dem Gemeindehaus von St. Johannes. Das Grundstück wird seit einigen Jahren vom Kindergarten St. Theresia als Garten genutzt. Hier lernen die Kinder die Natur im Vierjahreszeiten-Garten kennen. Sie säen, ernten und verarbeiten das Geerntete weiter. Als Naturgarten angelegt gibt es hier auf ca. 750 Quadratmetern Raum für Insekten aller Art, für Vögel, Fische, Libellen, Igel und Frösche. Kräuter und Blumen laden zum Riechen ein, Beeren und Früchte zum Naschen, Hängematte und Hollywoodschaukel zum Verweilen und Genießen, das Sonnenblumenhaus zum Verstecken und Spielen. Eine Oase der Ruhe und des Einklangs mit der Natur mitten in der Stadt. Aus der Sicht der Eltern und Erzieher von St. Theresia ein sehr erhaltenswerter Ort. Aus Sicht der Gemeinde Bauland und Einnahmequelle zur Querfinanzierung des neuen Gemeindehauses. Aus diesem Grund wurde das Foto von Barbara Pfeiffer unter der Rubrik „bedroht“ innerhalb des Fotowettbewerbs prämiert.
Auch in Rohrbach gab es eine eigenständige jüdische Gemeinde, denn Rohrbach war bis 1927 selbstständig. Das Denkmal am Rathausplatz erinnert an das Schicksal der Gemeinde – die Synagoge wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstört.
Katja Clauer-Hilbig war Heidelbergs erste Weinkönigin. Viele Jahre hat sie unsere Stadt im In- und Ausland vertreten. Auch auf den Rohrbacher Festen, bei Weinfest, Kerwe und Seniorenherbsten war sie ein gern gesehener Gast. Ihre freundliche Art und ihr Lachen waren im Stadtteil bekannt … sie werden uns fehlen. Am 8. September 2019 starb Katja, noch nicht einmal 52 Jahre alt.
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